Spielzeit 2020/2021 wurde annulliert, Stimmen aus dem SVO
Die Corona Pandemie hat nun auch die Spielzeit 2020/2021 zu einer besonderen gemacht. Die Spielzeit 2019/2020 wurde ja vorzeitig beendet. Die aktuell, eigentlich noch laufende Saison, wurde nun abgebrochen und annulliert. Das bedeutet, es gibt keine Aufsteiger und keine Absteiger. Für eine Wertung der Saison hätten mindestens 50 % der Spiele absolviert werden müssen. Somit werden in dieser Spielzeit auch für alle Mannschaften des SV Ottfingen keine organisierten Meisterschafts- und Pokalspiele mehr stattfinden. Wir hoffen, wie alle anderen Vereine auch, dass die Spielzeit 2021/2022 ohne große Beeinträchtigungen ab August 2021 durchgeführt werden kann. Im Seniorenbereich starten dann alle Mannschaften wieder in derselben Klasse wie 2020/2021.
Wir haben einige Stimmen aus dem Verein gesammelt um ein Meinungsbild aus den Mannschaften und dem Jugendvorstand zu geben.
Bleibt alle gesund und hoffentlich sehen wir uns bald wieder.
Bernd Diekmann (Jugendobmann und Jugendtrainer im SV Ottfingen):
Letztendlich ist der Abbruch der Saison konsequent und lässt auch aus meiner Sicht keine andere Option zu. Allerdings hätte man sich auch hier schon früher zu dem Abbruch durchringen können, da die Komplexität der durch den Virus ausgelösten Probleme sich auch nicht durch so gute Hygienekonzepte, wie u.a. beim SVO, ausblenden lassen. Bedauerlich ist das wir im Jugendfußball durch die Pandemie fast 2 Jahre in der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen verlieren. So bleibt uns nur zu hoffen, dass wir ab Neustart der Saison 2021/22 durch einen Impffortschritt wieder annähernd in einen normalen Spiel- und Trainingsbetrieb kommen können.
Thorsten Seibert (Trainer SV Ottfingen 1)
Grundsätzlich bin ich als Verantwortungsträger erstmal dem SV Ottfingen dankbar, der von Anfang an klar Position bezogen hat. Die Gesundheit meiner Spieler und allen Mitgliedern und somit auch unseren Familien wurde in den Vordergrund gestellt und daraufhin die Entscheidungen getroffen. Ich aus meiner Verantwortung heraus hätte nicht gewusst, wie ich Wettkampfwille, Training- und Spielbetrieb sowie das Grundbedürfnis nach Kameradschaft, Gemeinsamkeit sowie die Corona-Verordnungen unter einen Hut hätte bringen sollen. Daher bin ich irgendwie froh, dass diese Entscheidung zuerst der Verein und nun auch der Verband mir abgenommen hat. Da ich weder Virologe bin, noch mich mit Epidemiologie oder Aerosolen auskenne, steht mir eine Einschätzung, ob die ausgegebenen Regeln richtig oder falsch sind, nicht zu. Die Annullierung der Saison halte ich für traurig aber gleichermaßen für die fairste alle unfairen Möglichkeiten die wohl auf dem Tisch lagen. Ich denke nach 6 bis 15 Spieltagen fühlt sich weder ein Tabellenführer als Aufsteiger noch ein Tabellenletzter als Absteiger. Für uns alle macht es natürlich Planungen, Ziele usw. ungültig, daher kann ich jeden Ärger darüber nachvollziehen.
Als Trainer und aus dem Herzen gesprochen muss ich sagen, vermisse ich einfach die Spieler, den Wettkampf, die gemeinsamen Niederlagen und Siege. Auch wenn es gar nicht zu meinem Wirkungskreis gehört, sollten wir zu aller erst versuchen, so schnell es eben geht unserem Nachwuchs wieder die Möglichkeit geben in einem sicheren Umfeld unserer gemeinsamen Leidenschaft nachzugehen. Die Mädchen und Jungen sind die Zukunft unseres Sports! An alle Leserinnen und Leser gehen meine besten Wünsche und Hoffnungen für diese turbulenten und schwierigen Zeiten. Bleiben Sie gesund!
Sebastian Erner (Kapitän SV Ottfingen 1)
Ich bedauere es sehr, aber es ist aktuell die richtige Entscheidung. Es war abzusehen, dass wir die Saison nicht weiterspielen werden, denn die Zeit wurde immer knapper und die Zahlen blieben konstant oder stiegen an. Die Gesamtsituation wird leider nicht besser- im Gegenteil…
Trotz alledem bin ich davon überzeugt, dass wir mit einem guten Konzept wieder auf den Sportplatz gehen könnten. Es gibt nichts besseres, als sich draußen an der frischen Luft auszutoben. Das gilt natürlich auch für andere Sportarten. Einen sportlichen Abschied beim SVO hätte ich mir sehr gewünscht.
Thomas „K E S“ Keseberg (Trainer SV Ottfingen 2)
Es ist gut, dass man endlich weiß, woran man ist. Die Motivation ging auf Grund der ganzen Situation mit Corona bei allen Spielern in den Keller, das ist nicht nur bei uns in der Zweiten so, sondern in vielen anderen Vereinen auch. Uns spielt die Annullierung natürlich wegen der aktuellen Tabellensituation in die Karten. Wäre versucht worden, die Saison zu 50 % bis Sommer zum Abschluss zu bringen, wäre die Verletzungsgefahr nach einer so langen Pause für die Spieler extrem hoch gewesen. Dadurch hätten sehr viele Mannschaften Personalprobleme bekommen. Ich hoffe, dass es bald wieder ohne Einschränkungen losgehen kann. Es fehlt ganz viel, von Sport bis zur Geselligkeit. Ich hoffe, dass die Atmosphäre nicht verloren geht, vor allem, was auch die Hallensaison angeht. Wenn man bedenkt, was beim letzten GePo für eine Stimmung war, hoffe ich, dass das wieder kommt. Die Mannschaft konnte den Aufstieg auch nicht genießen, kein in die Arme Fallen nach dem letzten Spiel, keine Aufstiegsfeier, das ist ziemlich schade. Auch die Weiterentwicklung der Spieler beobachten zu können, vermisse ich. Hoffentlich geht es bald wieder in der Normalität weiter. Es besteht die Gefahr, dass einige Aktive bei uns sowie auch bei anderen Vereinen, nicht mehr zurückkommen werden und ihre Zeit künftig ohne die Mitwirkung in einem Verein verbringen werden. Ich hoffe wir sehen uns alle bald am Siepen wieder. Bleibt gesund!
Martin Hetzel (Kapitän SV Ottfingen 2)
Für mich persönlich kam die Annullierung nicht mehr überraschend und ist auch zur aktuellen Situation, die einzig logische Konsequenz. Die Gesundheit aller Beteiligten hat absolute Priorität, so dass ein Trainings -und Spielbetrieb zur jetzigen Pandemiezeit nicht denkbar wäre. Für viele Mannschaften ist es gewiss eine harte Entscheidung, gerade wenn man um den Aufstieg mitgespielt hat. Aber spätestens zu diesem Zeitpunkt war es in vielen Ligen – wie auch bei uns in der Kreisliga B, mit 19(!) Mannschaften – schier utopisch auf 50% der Spiele zu kommen. Zumal sich sicherlich jeder Hobbyfußballer schöneres vorstellen kann, als den halben Sommer, zwei mal die Woche Ligaspiele zu bestreiten. Außerdem hätte es, auf Grund von Quarantäne für einzelne Mannschaften, zur Quotientenregel kommen können, die ich persönlich für nicht fair halte.
Nun kann man sich auf die neue Serie vorbereiten und dann auch hoffentlich freuen, diese in einem durchzuspielen. Ich denke jeder ist heiß, bald wieder auf dem Platz stehen zu dürfen. Bis dahin – bleibt gesund!
Carsten Fischbach (Trainer SV Ottfingen 3)
Man kann mit Sicherheit darüber diskutieren und streiten, über die Ausübung und Möglichkeiten, Sport, speziell bei uns den Fußball, Corona-Konform stattfinden zu lassen. Ich bin mir sicher, dass ein Training zu fast 100% so möglich wäre. Diese Meinung teilen auch viele der sogenannten Experten. Beim Spiel sind die Gefahren eher um das Spiel herum, Beispiel Kabinennutzung. Dies zum Grundsätzlichen. Eine Saison zu werten mit 50% der gespielten Spiele ist schwachsinnig. Spiele durchzupeitschen um dieses Ziel zu erreichen, gerade im untersten Amateurbereich, ist hirnrissig. Auch wenn man mit viel Fantasie die Pandemie außer Acht lässt, wird es, je enger der Zeitplan wird und die Spiele sich tummeln, es nur so an Verletzungen hageln. Das hat man letztes Jahr schon gesehen. Die Jungs laufen, laufen, laufen d.h. die Luft könnte reichen aber ohne richtiges Training birgt es die Gefahr von Verletzungen. Dazu kommt noch je mehr Spiele unter der Woche desto mehr Spieler braucht eine Mannschaft. Zu viele Schichtarbeiter und Abendschulgänger gibt es. Dies alles unter dem Mantel der Pandemie, lies den normal denkenden, vor Monaten, spätestens dann aber vor Wochen schon erkennen, dass es mit Fußball so wie wir ihn kennen, lieben und leben erst zur neuen Saison wieder was werden kann!
Bleibt gesund! Sportlicher Gruß an Alle!
Julian Hupertz (Kapitän SV Ottfingen 3)
Die Entscheidung, die Saison zu diesem Zeitpunkt zu annullieren, ist nachvollziehbar, auch wenn persönlich eine gewisse Frustration mitschwingt. Wir haben zuletzt mit „Remote Challenges“ bereits sehr fleißig an der Fitness gearbeitet, einige aus der Mannschaft kann man für ihren Ehrgeiz hier gar nicht genug loben. Carsten Fischbach schafft es hier, uns alle motiviert zu halten, dafür herzlichen Dank! Hoffen wir das Beste, im Sommer wieder kicken zu können.
Uwe Kipping (Sportlicher Leiter)
Ich bin der Meinung, dass es die einzig richtige Entscheidung ist. Ich denke das alle Mannschaften, Spieler und Verantwortliche jetzt Planungssicherheit haben, und das künstliche fit halten der Spieler endlich ein Ende hat. Die Jungs wollen mit Ball und in der Gemeinschaft trainieren und nicht alleine im Wald rumlaufen. Dann wünsche ich mir das wir jetzt die Corona Pandemie in den Griff bekommen und Ende August, endlich eine neue geile Saison ohne Unterbrechung spielen werden.
Pierre Schürholz (Leiter Ressort Spielbetrieb)
Meine Meinung zur Wertung einer abgebrochenen Saison hat sich seit der letzten Saison mit Ihrem Abbruch nicht geändert. Eine Annullierung, so leid es mir auch für die in den Tabellen führenden Mannschaften tut, ist der einzig richtige und konsequente Weg. Dies hatte ich letzte Saison auch schon einigen Verantwortlichen zu Protokoll gegeben.
Der Weg, den man letzte Saison eingeschlagen ist, ist rückwirkend betrachtet leider nicht zielführend gewesen und hat viel Chaos in den Ligen, vor allem bzgl. deren verschiedenen Stärken und damit im allgemeinen Spielbetrieb, erzeugt.
Dies soll aber bitte explizit nicht als Kritik an den Verantwortlichen gesehen werden!! Sie konnten auch nicht in eine Glaskugel schauen und die Zukunft vorhersagen. Sie haben eine Entscheidung nach bestem Wissen und Gewissen getroffen, die akzeptiert werden muss(te), genau wie im jetzigen Fall auch.
Für die neue Saison hoffe ich auf einen baldigen, geregelten Trainingsbetrieb sowie auf eine Saison ohne (coronabedingte) Unterbrechung und, dass unsere Mannschaften und Trainer, aber auch vor allem unsere Fans wieder Freude am Fußball finden können und werden.
Für unsere Kinder und Jugendlichen werden wir weiter versuchen, einen Trainingsbetrieb, soweit durch die gesetzlichen Vorgaben erlaubt, zu ermöglichen, denn sie leiden am meisten unter der Pandemie! Sie haben jede Anstrengung verdient, die es ihnen ermöglicht, ihren Sport ausüben zu können. Bleiben Sie gesund! Wir sehen uns (hoffentlich bald) am Siepen!